Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker. Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben den unter ihn und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging. Ex 17,11f.

Als ich neulich in der Messe saß und einen inniglich betenden Priester zelebrieren sah, da fragte ich mich, wie es sein kann: Einerseits ist dieser Mann tief ergriffen, völlig hingegeben an das Geschehen, in der Art genau so, wie es sein sollte, und andererseits hat dieser Mann dem Zeitgeist klein beigegeben. Wie kann das sein? Mir kam das obige Zitat in den Sinn. Er hat wie Mose die Hände hochgehalten. Er hat sie ausgestreckt wie Jesus am Kreuz. Und dann wurden die Arme schwer. Ihm hat der Aaron und der Hur gefehlt. Alleine kann niemand die Arme hochhalten. Und das ist der Grund, warum er beigegeben hat, warum er die Arme nicht hochhalten konnte. Wenn er die Arme aber senkt, was passiert dann? Dann geht die Schlacht verloren. Dann verliert er.
Was wir brauchen, sind Aarons und Hurs. Wir brauchen Menschen, die stützen, die unter die Arme greifen und so die Hände erhoben halten. Solange wir das nicht haben, solange sind wir schwach, solange verlieren wir, solange geht es bergab. Wir müssen Menschen werden, die stützen.

Ich meine, es gibt noch einen anderen Weg, um das Problem zu lösen. Nicht ganz alleine, aber fast: das Kreuz. Oft ist das Kreuz für uns eine Horrorvorstellung. Da enden? Warum muß der innere Mensch gekreuzigt werden (Paulus)? Weil er dort die Arme oben hat. Es gibt eine Stütze und das ist der Querbalken. Entweder Aarons und Hurs oder das Kreuz. Das hält die Arme oben.

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