Wo ich so Ellul lese, fällt mir immer wieder auf, wie er in Nebensätzen echte Klopper raushaut. Er zieht zB die Parallele zwischen Kapitalismus und Sozialismus, nämlich daß da de facto kaum ein Unterschied besteht. Ob der Staat die Produktionsmittel hat oder ein Kapitalist - ist doch wayne. Nur das Gefühl des Arbeiters ist im Sozialismus anders, denn er glaubt an das Kollektiveigentum.

Es gab ja schon genug Vernünftige, die darauf hinwiesen, daß Privateigentum eine Tautologie ist und es Kollektiveigentum nicht geben kann, da contradictio in adiectio. Das stimmt. Neu ist hier auch nicht der Gedanke des Gefühls. Vielmehr aber der Hinweis auf den Gesellschaftsvertrag, der auf der gleichen Illusion beruht wie das Kollektiveigentum. Warum bin ich da nicht von selbst draufgekommen? Es ist so naheliegend: Wo ein Volkswille, da auch ein Volkseigentum. Eine sehr wichtige Verbindung, um die Gegenwart zu verstehen! Bzw. auch die Vergangenheit.

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