Ja, ich bin am Illich irgendwie noch dran. Der erste Schwung hatte nachgelassen und mutierte zur Qual. Ich sagte schon, es ist wie Adorno: eine gute Beobachtung, dann falsch abgebogen und man landet richtig daneben. Der Hauptpunkt, der alle Pamphletologen verbindet, ist: Sie sagen nicht, was ist, sondern was nicht sein sollte. Alles besteht aus den Verneinungen von schlechtgezeichneten Überspitzungen. Immer muß man irgendwas überwinden. Und hätte mans überwunden, dann gäbs wieder was neues. Meine Güte!
Das alles ist überhaupt nicht konsistent. Ich sage es immer wieder: Die Dialektik verneint den Satz 'ex falso quodlibet' und deshalb kommt da immer Bullshit raus. Und ich möchte fast behaupten, daß sie auch nicht an 'Abusus non tollit usum' glauben. Dialektiker wollen kaputte Autos nicht reparieren, sondern abschaffen. Und wenn sie eins hassen, dann daß etwas einfach so okay ist, wie es ist. Immer am Nörgeln, nichts darf gut sein.
"Schmeckt Ihnen der Kaffee?" "Im Grunde Ja, aber der Löffel ist zu rund für meinen Geschmack." "Sie benutzen doch gar keinen Löffel!?" "Im Grunde nicht, aber ich sehe ihn mir halt an und das ist ja auch schon halb benutzt."
Illich hätte mal sein Gejammere Entinstitutionalisieren sollen. Ich mag nicht mehr. Es macht keinen Spaß. Grundsätzlich ist's so mit den Dialektikern. Menschen, die nicht Denken gelernt haben. Es funktioniert nicht. Sie merken nicht, was für einen Dünnpfiff sie labern.