zum Tod von C. Arvay
In dieser Woche nahm sich Clemens Arvay das Leben. Offenkundig gibt es dabei einen Zusammenhang mit der medialen Hetzkampagne gegen ihn, insbesondere von Seiten der Wikipedia. Die Wikipedia ist unterlaufen von bestimmten Gruppierungen, wie Markus Fiedler unermüdlich offenbart hat, die diese Plattform nutzen, um den Leser in die Irre zu führen nach den Vorstellungen jener Gruppen. Wikipedia ist eine PsyOp. Die Pseudofaktizität wird von den allermeisten Nutzern nicht erkannt. Und das hat zu dieser inneren Zerissenheit geführt: Arvay wurde "zerlegt", weil bestimmte andere Gruppen sich von Wikipedia und Konsorten haben leiten lassen.
Das psychische Moment legt dabei die Frage offen, wie der Mensch mit dieser Situation umgehen kann. Arvay konnte damit nicht umgehen und ist letztlich an dieser Aktion zerschellt. Er wurde gebrochen, d.h. seine innere Mechanismen wurden zerstört, um damit umzugehen. Diese Fragestellung ist nicht neu. In der Bibel ist dies häufig das Thema. Ijob ist das prominente Beispiel. Er hat alles verloren, aber er zerbrach daran nicht. Ebenso erging es den Propheten. Jesus spricht von den Propheten im Gleichnis vom Weinberg und den Pächtern. Der Herr des Weinbergs schickt seine Knechte, die die Pacht einholen sollen. Sie werden getötet. Solange bis er seinen Sohn schickt und auch dieser getötet wird. Dann kommt der Herr des Weinbergs und räumt auf.
Die Knechte sind ein Zeichen für die Propheten. Sie alle haben Dinge gesagt, die den Haß nach sich zogen. Sie wurden gesteinigt. So etwa auch der Hl. Stephanus. Es gehört sozusagen zum Wesen des Propheten angesichts der Steine, die auf ihn geworfen werden, nicht gebrochen zu werden. Der Leib wird untergehen dabei, aber nicht die Seele. Zum Beruf des Propheten gehört deshalb immer auch die Bereitschaft zum Untergang, der auf die Prophetenworte ergeht. Niemand kann Prophet sein, aber zugleich nicht mit dem Tode rechnen.
In diesem Sinne, von dieser Qualität, hat Jesus in der Bergpredigt geredet. Am Ende der Rede kommt er zu dem grundlegenden Wort vom Haus. Wer sein Haus auf Sand baut, der wird weg gespült werden. Wer aber sein Haus auf Stein gebaut hat, d.h. auf das Fundament der Bergpredigt und dessen Urheber, Christus selbst, der wird den äußersten Sturm überstehen. Von diesem Wort her und nur von diesem her kann das Prophetische erst verstanden werden. Jeder wird geprüft werden. Und die Stunde der Prüfung ist der Sturm, der über die ganze Existenz hinwegfegt. Wohl dem, der auf dem Fundament Christi ruht!
Arvay hatte dieses Fundament nicht. Bei aller Trauer über dieses Ende steckt darin eine Lehre für alle, die davon betroffen sind: Was sind meine Fundamente? Welche Prüfung kann ich bestehen? Worauf habe ich mein Leben gebaut? Bin ich bereit den Sturm zu akzeptieren, der da kommen wird? Was wird er hinfortspülen? - Er wird all das hinfortspülen, was nicht auf Fels gebaut ist. Macht, Reichtum, Ansehen, lustvolles Leben, das alles wird fortgetragen werden. Der Christ lebt aus der Überzeugung, daß all das kein Fundament der Existenz sein kann. Der Christ bereitet sich auf die Prüfung, auf den Sturm vor. Die Katastrophe wird die Fundamente des Lebens deutlich sichtbar machen. Von der Katastrophe her, allein von dort, kann der wahre Standort des Menschen bestimmt werden. Hier findet sich das Zentrum der Existenz.
Ich bin ja auch ein Tolkienianer. Tolkien sprach von der Eukatastrophe. Im Grunde besagt das, daß der Mensch einen Schicksalsschlag erleidet, den er aus sich heraus nicht überlebt. Er kann damit nicht umgehen. Aber weil er nicht auf sich selbst vertraut und nicht aus sich selbst heraus lebt, sondern dem Herrn Christus, deshalb wird sein Fundament ihn bewahren und erhalten. Die Eukatastrophe bewirkt nicht nur die Vernichtung, sondern auch die Rettung durch Gott. Deshalb ist sie eine Eukatastrophe, d.h. eine gute Katastrophe. Der ohnmächtige Mensch wird vom allmächtigen Gott erfaßt und gehalten.
In diesem Sinne spreche ich gern vom Glauben als Siemens-Lufthaken: Der Mensch hängt in der Luft. Der Faden ist aufgehangen am Himmel selbst. Und der hält ihn.
Nichts ist - aus meiner Sicht - ein so deutliches Zeichen für die Wahrheit des Christentums wie die Katastrophe. Der Christ ist der einzige, der sie überlebt. Alle anderen gehen mit der Katastrophe zugrunde. Da zeigt sich die Stärke des Glaubens. Und wer daraus lebt, der wird auch von einer Wikipedia und sonstigen Medien nicht gebrochen, sondern bleibt stabil wie sein Fundament: Christus der wahre Fels.